Regimentsgeschichte Am 15. Dezember 1752 wurden die beiden Bataillone des Leib-Regiments (nach Stadlinger Nummer 17) getrennt und aus jedem Bataillon ein eigenes Regiment gebildet. Aus dem ersten Bataillon wurde das Infanterie-Regiment Prinz Louis. Von 1752 bis 1759 zählte das Regiment zu den Subsidientruppen, die für Frankreich bereit gehalten werden mussten. Bei der Verminderung des Militärs im Jahr 1756 wurde das Regiment aufgelöst. Die Offiziere wurden grösstenteils entlassen oder pensioniert und die Mannschaft in andere Regimenter übernommen.
Organisation Jedes Infanterie-Regiment bestand zwei Grenadier-Kompanien und zehn Musketier-Kompanien. Der Stab bestand aus 17 Mann: 1 Chef, 1 Oberst, 1 Oberstleutnant, 2 Majore, 1 Regiments-Quartiermeister, 1 Auditor, 1 Adjutant, 1 Regiments-Feldscherer, 1 Regiments-Tambour, 1 Bataillonspfeiffer, 6 Hautboisten und 1 Profoß. Jede Kompanie bestand aus 100 Mann. Bei den Grenadieren aus 6 Offizieren, 9 Unteroffizieren, 5 Tamboure und Pfeiffer sowie 80 Grenadiere. Bei den Musketieren aus 3 Offizieren, 15 Unteroffiziere (dabei 6 Gefreite), 3 Tamboure und 79 Soldaten. Insgesamt zählte also das Leib-Regiment 1217 Mann.
Inhaber Inhaber und Chef des Regiments war stets Prinz Louis Eugen von Württemberg.
Feldzugsgeschichte Württemberg stellte Einheiten zur Reichsarmee als Mitglied des schwäbischen Reichskreises. Damit kämpfe sie während des siebenjährigen Krieges auf Seite Österreichs gegen Preußen. Die zwei Grenadier-Kompanien dieses Regiments wurden 1757 aus dem Regiment herausgelöst und bildeten mit Grenadier-Kompanien der Garde und des Leib-Regiments das Grenadier-Bataillon von Witzleben. Der erste Kriegseinsatz dieses Regiments fand 1757 in den Reihen der Reichsarmee in Schlesien statt. Das Regiment nahm im Oktober 1757 an der Belagerung von Schweidnitz teil, ebenso am 22.11.1757 an der Schlacht von Breslau und am 5.12.1757 an der bekannten Schlacht von Leuthen. Bei Leuthen geriet der Oberst Friedrich Hanns Ernst von Bock mit 8 Offizieren sowie einem grossen Teil der Mannschaft in Gefangenschaft. Durch Subsidien-Verträge fand die Teilnahme am siebenjährigen Krieg mit selbständigen Einheiten auf der Seite der jeweiligen Vertragspartner statt. Dadurch fand sich dieses Regiment 1758 und 1759 an der Seite Frankreichs in Hessen gegen Hannover/Braunschweig. Dort war es am 10.10.1758 am Gefecht bei Lutterberg beteiligt sowie am 30.11.1758 am Gefecht zwischen Lauterbach und Fulda. Durch einen Subsidien-Vertrag mit dem deutschen Kaiser war es 1760 wieder mit den kaiserlichen Truppen in Schlesien gegen Preußen. Dort kam das Regiment im Oktober 1760 an der Belagerung von Wittenberg im siebenjährigen Krieg zum letzten erwähnenswerten Einsatz.
Uniform Musketiere Hose: weiss Weste: weiss Rock: blau Umschläge: rot Aufschläge, Rabatten und
Kragen: rot Knöpfe: weiss Schulterschnur:
silber Hutborte: weiss Gamaschen: scheinen weiss
gewesen zu sein Grenadiere Uniform wie
Mannschaften, statt Dreispitz eine
Grenadiersmütze im
preussisch-brandenburgischen Stil. Schild mit verschlungenem C
(Carl Eugen), darüber ein Stern, darüber
die Herzogskrone. Offiziere Uniform wie
Mannschaften, zusätzlich
schwarz-goldfarbene Schärpe, wahrscheinlich
beige Handschuhe. Musiker Die Besonderheiten der Uniformen der Musiker ist noch unbekannt. Über jeden entsprechenden Hinweis wären wir sehr dankbar.
Ausrüstung Die ledernen Riemen der schwarzen Patronentasche waren weiss. Die Säbel hatten vermutlich eine weisse Kordel mit weissem Puschel.
Fahnen Leider liegen keine näheren Informationen über das Aussehen der Fahnen vor. Von den Beschreibungen der Fahne des württembergischen Kreis-Regiments kann das Aussehen der Fahnen der herrschaftlichen Regimenter vermutet werden.
Michael Kaufmann
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