Regimentsgeschichte Am 15. Dezember 1752 wurde dieses Infanterie-Regiment unter der Bezeichnung Füsilier-Regiment aus Teilen der Garde zu Fuss errichtet. Der fehlende Teil wurde angeworben. Das Regiment bestand zuerst nur aus einem Bataillon von einer Grenadier- und fünf Füsilier-Kompanien, wurde aber 1757 (als Frankreich seine Subsidien einforderte) auf zwei Bataillone gesetzt. 1756 erhielt es die Benennung Füsilier-Regiment Truchsess. Nach dem Austritt des Regiments-Chefs am 13. März 1759 wurde es auch Füsilier-Regiment an vacant" genannt. Am 11. Februar 1762 wurde Prinz Friedrich Wilhelm von Württemberg Inhaber des Regiments, wodurch es dann Füsilier-Regiment Prinz Friedrich Wilhelm gennant wurde. Von 1752 bis 1759 zählte das Regiment zu den Subsidientruppen, die für Frankreich bereit gehalten werden mussten. Bei der Verringerung des Militärs im Jahr 1765 wurde das Regiment aufgelöst, die Offiziere grösstenteils entlassen oder pensioniert, die Mannschaft in andere Regimenter überführt.
Organisation Jedes Infanterie-Regiment bestand zwei Grenadier-Kompanien und zehn Musketier-Kompanien. Der Stab bestand aus 17 Mann: 1 Chef, Jede Kompanie bestand aus 100 Mann. Bei den Grenadieren aus 6 Offizieren, 9 Unteroffizieren, 5 Tamboure und Pfeiffer sowie 80 Grenadiere. Bei den Musketieren aus 3 Offizieren, 15 Unteroffiziere (dabei 6 Gefreite), 3 Tamboure und 79 Soldaten. Insgesamt zählte also das Leib-Regiment 1217 Mann.
Inhaber 1756-1759: Generalmajor Leopold Eusebius Graf von Truchsess-Scheer-Friedberg (der zuvor Oberst des Bataillons war) 1762-1765: Prinz Friedrich Wilhelm von Württemberg
Feldzugsgeschichte Württemberg stellte Einheiten zur Reichsarmee als Mitglied des schwäbischen Reichskreises. Damit kämpfe sie während des siebenjährigen Krieges auf Seite Österreichs gegen Preußen. Die zwei Grenadier-Kompanien dieses Regiments wurden 1757 aus dem Regiment herausgelöst bildeten zusammen mit den zwei Grenadier-Kompanien des Regiments von Röder das Grenadier-Bataillon von Reischach. Der erste Kriegseinsatz dieses Regiments fand 1757 in den Reihen der Reichsarmee in Schlesien statt. Das Regiment nahm im Oktober 1757 an der Belagerung von Schweidnitz teil, ebenso am 22.11.1757 an der Schlacht von Breslau und am 5.12.1757 an der bekannten Schlacht von Leuthen. Durch Subsidien-Verträge fand die Teilnahme am siebenjährigen Krieg mit selbständigen Einheiten auf der Seite der jeweiligen Vertragspartner statt. Dadurch fand sich dieses Regiment 1758 und 1759 an der Seite Frankreichs in Hessen gegen Hannover/Braunschweig. Dort war es am 10.10.1758 am Gefecht bei Lutterberg beteiligt sowie am 30.11.1758 am Gefecht zwischen Lauterbach und Fulda. Durch einen Subsidien-Vertrag mit dem deutschen Kaiser war es 1760 wieder mit den kaiserlichen Truppen in Schlesien gegen Preußen. Dort kam das Regiment im Oktober 1760 an der Belagerung von Wittenberg im siebenjährigen Krieg zum letzten erwähnenswerten Einsatz.
Uniform Musketiere Hose: weiss Weste: weiss Rock: blau Umschläge: rot Aufschläge, Rabatten und
Kragen: schwarz Knöpfe: silber Schulterschnur:
silber Hutborte: gold Gamaschen: scheinen schwarz
gewesen zu sein. Grenadiere Uniform wie
Mannschaften, statt Dreispitz eine
Grenadiersmütze im
preussisch-brandenburgischen Stil. Schild mit verschlungenem C
(Carl Eugen), darüber ein Stern, darüber
die Herzogskrone. Offiziere Uniform wie
Mannschaften, zusätzlich
schwarz-goldfarbene Schärpe, wahrscheinlich
beige Handschuhe. Musiker Die Besonderheiten der Uniformen der
Musiker ist noch unbekannt.
Ausrüstung Die ledernen Riemen der schwarzen Patronentasche waren weiss. Die Säbel hatten vermutlich eine weisse Kordel mit weissem Puschel. Fahnen Leider liegen keine näheren Informationen über das Aussehen der Fahnen vor. Von den Beschreibungen der Fahne des württembergischen Kreis-Regiments kann das Aussehen der Fahnen der herrschaftlichen Regimenter vermutet werden.
Michael Kaufmann
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